Die 8 größten Keyboard-Künstler der 80er
Wir gratulieren dem a-Ha Keyboarder Mags Furuholmen zum Geburtstag. Ein Anlass die besten seiner Kollegen aufzulisten.
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Vor über 40 Jahren gründete der Keyboarder mit Morten Harket und Pål Waaktaar-Savoy die sagenhaft erfolgreiche Band a-Ha. Mit seinem Synthie-Pop brachte er frischen Wind in die Charts. Für uns ein toller Anlass, seine Zunft mal unter die Lupe zu nehmen:
In den späten 70ern waren Keyboarder zu einem zentralen Bestandteil von Pop-Bands geworden. Selbst große Rockgruppen hatten plötzlich ein Tasteninstrument auf der Bühne. Obwohl: darum herrschte bei den Rockern ein Glaubenskrieg, denn viele Musiker widersetzten sich dem Trend, und bleiben bei Drums, Gitarre und Bass. Dabei hatte Ray Manzarek mit der Band The Doors schon in den 60ern bewiesen, dass eine Orgel rockig klingen kann.
In den 80ern standen die Keyboarder unter Druck. Denn Synthesizer und Computer lösten das klassische Keyboard ab. Teilweise mimten die Keyboarder auf der Bühne einfach den Computer-generierten Sound. Mit dem Aufkommen des New Wave wurde der Sound der Bands viel mehr von den Keyboard dominiert. Ab Mitte der 80er wurde das klassische Keyboard vom Computer ersetzt, zumindest im Studio. Auf der Bühne spielten die Keyboarder weiter artig ihre Tasten.
In den 80ern wurden Keyboarder zu Keyboard-Künstlern und Computer-Musikern. Hier die besten 8!
Der Keyboarder hinter dem Erfolg von Anne Clark. Musikalisch war in den frühen 80s für Anne Clark die Zusammenarbeit mit dem Keyboarder David Harrow entscheidend: er verstand es den Texten von Anne Clark akustisch Leben zu geben. David Harrow war zuvor bei der Band Psychic TV aktiv gewesen, sein Anspruch an Musik war der Avantgarde zuzurechnen. Die Zusammenarbeit zwischen Anne Clark und David Harrow brachte zwar ihre wichtigsten Hits wie "Our Darkness" hervor, leidete später aber unter dem Umzug von David Harrow nach Berlin. Die Zusammenarbeit endete 1987 (vorläufig, später gingen sie nochmal zusammen ins Studio). Für Anne Clark war das dann auch das Ende ihrer erfolgreichen Wave-Phase. David Harrow kam in Berlin und San Francisco dann in Kontakt mit dem frühen Techno-Sound und wechselte von den Tasten zum Plattenspieler: als DJ legte er House Musik und Acid auf.
Nur wenige Keyboarder auf dieser Liste können von sich behaupten, Pop-Herzensbrecher zu sein, aber Nick Rhodes von Duran Duran kann das mit Sicherheit. Sein Image als Posterboy der 80er darf aber seine überragenden Fähigkeiten als Hitmacher nicht schmälern. Der Fan von analogen Synthesizern war so richtungsgebend für Duran Duran, dass sich John Taylor und Andy Taylor einen Ausgleich mit der rockigen Band The Power Station suchten. Nick Rhodes bleibt bis heute ein klassischer Keyboarder und spielt die Taten immer "von Hand".
Martin Gore brachte sich in den 70er Jahren das Keyboardspielen selbst bei. Der Synthesizer-Liebhaber wurde nach dem Weggang von Vince Clarke der Hauptsongwriter von Depeche Mode, und damit zu einem der größten Popmusiker der Geschichte. Seine Texte und Kompositionen sind die ganz großen Hymnen der 80s. Egal ob Balladen oder Uptempo-Hits: Martin Gore beherrscht das Handwerk unserer Meinung wie kaum ein anderer.
Vangelis bestieg die Synthesizer-Szene der 80er wie ein griechischer Koloss, und es ist schwer, seinen Sieg zu bestreiten. Anfang der 70er startete Vangelis seine Solokarriere und begann schon sehr früh mit elektronisch generierter Musik. Sein großer Durchbruch kam 1981 mit der Musik zu "Chariots of Fire". Für den Film, der die Geschichte zweier britischer Läufer in den 1920er-Jahren erzählte, erhielt er einen Oscar. Darüber hinaus komponierte der 80er-Jahre-Soundtrackmeister die Musik zu "Missing" (1989) und Ridley Scotts futuristischem Thriller "Blade Runner" (1982). Ebenfalls und Scotts Regie lieferte er den Soundtrack zu "1492 - Die Eroberung des Paradieses".
1963 erreichte seine Single "Fingertips" die Spitze der US-Charts. Da war Stevie Wonder erst dreizehn Jahre alt, ein Wunderkind, unbestritten. Stevie Wonder ist vor allem dafür bekannt, dass er in seiner Musik einen funky Klavierstil verwendet. Auch in den 80ern war Stevie Wonder noch für musikalische Innovationen gut: sein 1985er "Part-Time Lover" ist ein Beispiel dafür. Stevie Wonder hatte ja schon recht früh computergenerierte Sounds verwendet, sein Einsatz des Linn-Samplers beim "Part-Time Lover" wurde zur Referenz für den Einsatz von Computer-Sounds. Aber Stevie Wonder konnte auch ganz klassisch in die Tasten hauen, wie in seinem Duett mit Paul McCartney: "Ebony and Ivory".
Man könnte sagen: Jan Hammer nichts anderes getan, als die Melodie für Miami Vice zu komponieren. Aber genau das reicht halt, um ihn einem Platz in der Synth-Geschichte zu sichern: Bei den Grammy Awards 1986 erhielt das "Miami Vice Theme" Preise für die "Beste Instrumentaldarbietung im Bereich Pop" und "Beste Instrumentalkomposition". Zudem erhielt Jan Hammer zwei Emmy-Nominierungen 1985 und 1986. Sein Soundtrack ging übrigens auch an die Spitze der US-Charts und bleibt für immer ikonisch für die 80er.
Vince Clarke ist ein Mastermind am Keyboard. In unserem Podcast The Story / Depeche Mode erzählen wir von Anfängen der Band Depeche Mode in den Jahren 1980 und 1981. Und auch von der schwierigen Konstellation zwischen Gründungsmitglied Vince Clarke und Martin Gore. Gewisse Unstimmigkeiten führten dazu, dass Vince Clarke bereits in der Anfangsphase des Erfolges von Depeche Mode die Band verließ. Für viele Fans der Band bleibt die kurze Vince Clarke-Phase dennoch unschlagbar, weil vom Synthie dominiert. Vince Clarke hat nach dem Album "Speak & Spell" Depeche Mode verlassen. Er schnappte sich Alison Moyet, die er noch aus Schulzeiten im kleinen Städtchen Basildon kannte, und gründete die Band Yazoo. Es folgte eine kurze Bandkarriere mit legendären Radiohits. Aber sein wahres Zuhause fand Vince Clarke mit dem Duo Erasure.
Ein echter Keyboarder, der auch noch bei Live Aid spielen durfte? Als Howard Jones vor 39 Jahren seine erste Single "New Song" herausbrachte, staunten die Musikfans: ist der Refrain hier tatsächlich ein Keyboard-Lauf und nicht der Gesang? Tatsächlich: das Keyboard-Solo von "New Song" hämmert sich als Ohrwurm ins Hirn. Howard Jones unterlegt es im weiteren Verlauf noch mit mehr Echo und steigert der Song so in eine New Wave-Arie. Dabei hatte Howard Jones ein Geheimnis: er hatte bei der Produktion gleich zwei Moog Prodigy zur Hand (der Hersteller hatte ihm aus Versehen gleich zwei der damals sündhaft teuren Geräte geschickt). Wir ehren Howard Jones hier mit dem ersten Platz, denn er war in den 80ern der erste Synthesizer-Held, der sich in den Vordergrund stellte und radikal neue Musik in die Spitze der Charts brachte.