Kirsty MacColl
Stiff via Youtube
Kirsty MacColl
10.10.2021

Sad Birthday: Kirsty MacColl wäre 62 Jahre alt geworden

In den 80ern war sie die große Pop-Hoffnung. Alles über ihr tragisches Leben und einen tödlichen Unfall, der bis heute nicht aufgeklärt ist.

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Kirsty MacColl - There's a guy works down the chip shop, swears he's Elvis 1981
Kirsty MacColl - There's a guy works down the chip shop, swears he's Elvis 1981

Am 10. Oktober 1959 wurde die britische Sängerin Kirsty MacColl geboren

In den 80ern war sie ein ganz großer Hoffnungsträger der dortigen Popmusik. Aber die Plattenindustrie hat Kirsty MacColl nie wirklich gut behandelt. Später starb sie bei einem Bootsunfall. Ein Blick auf eine traurige Musikkarriere.

Als 1984 die Single "A New England" von Kirsty MacColl in England ein Top-10 Hit wurde, schauten viele Fans begeistert nach England. Eine ganz tolle Sängerin mit einem gefühlvollen Song, leicht, fast beschwingt gesungen. Dabei hatte Kirsty MacColl bis zur Veröffentlichung von "A New England" schon einen steinigen Weg zurückgelegt.

Ende der 70er hatte sie einen Vertrag bei der kleinen Plattenfirma Stiff Records unterschrieben. Ihre Debut-Single "They Don’t Know" wurde ein richtiger Radio-Hit. Aber die Plattenfirma vermasselte den Vertrieb der Single: die Platte wurde nie ausgeliefert. Kirsty MacColl trennte sich daher von Stiff Records und wurde von Polydor übernommen. Das große Label war aber nicht zufrieden, weil Kirsty MacColl keine New Wave-Platte aufnehmen wollte. Das Label wollte auf den Trend aufspringen, aber Kirsty MacColl wollte nicht mitziehen. Es kam zur Trennung. Dann gab es einen zweiten Versuch mit Stiff Records, und erneute Flops.

Letztlich entschied sich Kirsty MacColl einen Song von Billy Bragg zu singen, nämlich "A New England" aus dem Jahr 1983. Dafür hatte Billy Bragg ihr sogar noch zwei zusätzliche Strophen geschrieben. Wodurch der ursprünglich sehr kurze Song fast vier Minuten lang wurde. Kirsty MacColl war ein Billy Bragg-Fan und hatte "A New England" auf einem Konzert gehört. Der britischen Zeitschrift Smash Hits sagte sie später: "Ich wusste sofort, dass 'A New England' großartig ist; so eine gute Melodie. Bei Billy Bragg klingt es aber etwas grob, wie bei einem Straßenmusiker. Ich wusste, dass der Song fantastisch ist, aber das Original war nur das Skelett von einem Songs, also wollte ich ihn verschönern."

Matchbox & Kirsty MacColl - I want out 1983
Matchbox & Kirsty MacColl - I want out 1983

Alles hätte schön werden können für Kirsty MacColl

Aber dann ging Stiff Records pleite und es fand sich irgendwie keine neue Plattenfirma, zumal ihre Rechte bei einem Insolvenzverwalter lagen. In der öffentlichen Wahrnehmung war es Kirsty MacColl nicht vergönnt den Staus des One-Hit-Wunders abzulegen. Zwar nahm sie noch Platten auf, aber der Erfolg blieb aus.

1987 kam Kirsty MacColl dann nochmal zurück. Sie sang mit den The Pogues den kommerziell erfolgreichen Song "Fairytale of New York". Zudem ging sie mit den The Pogues auf Tour. 1989 folgte ihr Soloalbum "Kite". In den 90ern gab die Plattenindustrie Kirsty MacColl dann weitestgehend auf. Ende der 90er wollte sich Kirsty MacColl komplett neu erfinden. Sie hatte viel Zeit auf Kuba verbracht wollte nun World- und Latinmusik machen.

Die Neuerfindung der Kirsty MacColl fand am 18.Dezenber 2000 ein unerwartetes Ende. Kirsty MacColl war in Mexiko mit ihren Söhnen an einem Tauchgang beteiligt. Ein Sportboot befuhr den gesperrten Bereich des Chankanaab Reef-Parks, als die Gruppe auftauchte. Kirsty MacColl erkannte die Bedrohung und schob ihren 13-jährigen Sohn aus der Gefahrenzone, wurde aber von dem Boot erfasst, schwer verletzt und starb noch im Wasser. Das Boot gehörte dem wohlhabenden Eigner einer Supermarktkette in Mexico. Es konnte nie eindeutig festgestellt werden, wer damals am Steuer war. Zudem war unklar, warum das Boot dort fuhr, und wie schnell es unterwegs war. Ein Angestellter der Supermarktkette wurde später als Fahrer verurteilt. Aufgrund seiner geringen Einkünfte errechneten sich auch geringe Tagessätze für Strafe und Widergutmachung an die Familie. José Cen Yam konnte gegen eine Zahlung von lächerlichen 90 Euro einer Gefängnisstrafe entgehen. Der Fall ist bis heute sehr umstritten. U2-Sänger Bono Vox hatte 2006 in Mexico öffentlich eine Klärung eingefordert.

Heute feiert 80s80s den Geburtstag einer tragischen Musikern. Kirsty MacColl ist oft an ihren großen Zielen gescheitet. Die Umstände ihres Todes führen vor Augen, wie sich reiche Menschen vor Gericht der Verantwortung entziehen können (José Can Yam soll für seine Aussage von den Bootseignern bezahlt worden sein). Aber es bleiben ein paar wunderbare Songs von Kirsty MacColl erhalten. Hier geht es zum Video von "A New England":

Kirsty MacColl - A New England (Official Musicvideo)

Kirsty MacColl - A New England
Kirsty MacColl - A New England