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Vor 30 Jahren wurde Leonard Cohen zum Kultstar

Er hatte endlich ein neues Album und war auf Tour.

Glenn Medeiros mit Nothing's Gonna Change My Love for You

LOVE

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Vor 30 Jahren wurde Leonard Cohen zum Kultstar

Bei einigen Künstlern lässt sich recht genau sagen, wann sie den Schritt vom etwas peinlichen, alternden Star zum Kultstar gingen. Udo Lindenberg brauchte dafür 2011 ein MTV Unplugged mit einigen jungen Gästen, bei Thomas Anders war es die Entscheidung zum "Gentleman of Schlager" zu werden. Bei Bob Geldof war es "Live Aid" und bei John Travolta war es Quentin Tarantino, der ihm seine Kultrolle in "Pulp Fiction" gab. Dann gibt es natürlich auch die tragischen Karrieren, wenn dieser Punkt nie einzutreten scheint. Ein Beispiel dafür ist Sängerin Sandra oder auch Chris de Burgh. Entweder sie verschwinden einfach oder touren mit dem alten Programm für immer durch die Provinz.

Bei Leonard Cohen kann man den Schritt zum Kultstar auch benennen. Das war vor 30 Jahren. Zuvor hatte sich Leonard Cohen festgefahren. Der Befreiungsschlag kam dann mit seinem Album "I'm Your Man" im Jahr 1988. Und damit ging er dann auf Tour. Die wenigen Videos aus dem Jahr 1989 zeigen einen Leonard Cohen, der sein Alter akzeptiert hat, seine grauen Haare besingt und grade deshalb glaubwürdig ist.

Mitte der 80er war es sehr ruhig geworden um Leonard Cohen. Sein Album "Various Positions" aus dem Jahr 1984 war das erste Album der Dekade. Kommerziell war das Album ein Flop. Er hatte das Album mit Jennifer Warnes eingesungen. Aber nachdem Jennifer Warnes drei Jahre später mit großem Erfolg ein nur aus Leonard Cohen-Songs bestehendes Tribute-Album mit dem Titel "Famous Blue Raincoat" veröffentlicht hatte, musste Leonard Cohen aus der Deckung kommen. Seine Beziehung mit der Schauspielerin Rebecca De Mornay ging in eine finale Krise und das Tourleben war die willkommene Ablenkung. Die Fans begrüßten Leonard Cohen vor 30 Jahren euphorisch zurück.

Seine Auftritte waren 1989 aber auch modern, denn das Album war sein erstes Album mit Synthesizer-Sounds und klang nicht mehr nach Spät-Hippiemusik. Man konnte nun Leonard Cohen mögen, ohne ewiggestrig zu sein. Ein weiterer Beweis für seine neue Relevanz sind die folgenden Soundtracks, denn die Regisseure dieser Zeit erkannten, dass Leonard Cohen zurück war. In den späten 80ern wurden mit ihm Kinodeals verhandelt, einige brauchten allerdings bis in die 90er um realisiert zu werden: "Natural Born Killers", "Strange Days" und "Basquiat". Dabei war es insbesondere Oliver Stone mit "Natural Born Killers", der den Hype zusätzlich befeuerte. Denn sein Film mit Woody Harrelson und Juliette Lewis war auch Kult.

 

Leonard Cohen "First We Take Manhattan"

Leonard Cohen "First We Take Manhattan"
Leonard Cohen "First We Take Manhattan"