Tesla (2004)
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Tesla (2004)
02.10.2025

Wie geht es weiter mit Tesla?

Bassist Brian Wheat hat eine neue Band gegründet. Ist Terminal das offizielle Ende der Rockgruppe Tesla?

Scandal mit The Warrior (feat. Patty Smyth)

ROCK

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Ein eigenes Radio für den besonderen Rocksound der 80er.


Es läuft:
Scandal mit The Warrior (feat. Patty Smyth)

War Tesla mit „Five Man Acoustical Jam“ die eigentliche Geburtsstunde von MTV Unplugged?

In den 80ern galten Tesla als eine der aufstrebenden Rockbands, die mit ihrem bluesgetränkten Hard Rock einen Gegenpol zum grell polierten Glam-Metal setzten. Songs wie „Modern Day Cowboy“ oder „Love Song“ machten sie damals zu Arena-Acts. Doch im digitalen Jetzt hat sich ihre Sichtbarkeit drastisch verschoben. Seit Elon Musk 2003 seine Elektroauto-Firma „Tesla Motors“ gründete – benannt nach demselben Erfinder wie die Band – sind Google-Rankings und Suchmaschinen-Ergebnisse kaum noch zugunsten der Musiker zu finden. Wer heute „Tesla“ eintippt, landet fast ausschließlich bei Börsenkursen, E-Mobilität oder Tech-News. Die Rockband, die einst Stadien füllte, kämpft damit in der digitalen Öffentlichkeit gegen eine milliardenschwere Marke, deren SEO-Dominanz sie fast vollständig verdrängt hat.

Tesla - Signs (Live At The Trocadero / 1990)
Tesla - Signs (Live At The Trocadero / 1990)

Haben Tesla die Unplugged-Reihe von MTV erfunden?

Besonders spannend ist Teslas Livealbum „Five Man Acoustical Jam“ aus dem Jahr 1990. Aufgenommen im Juli in Philadelphia, stellten sich die Hardrocker mit akustischen Gitarren auf die Bühne und reduzierten ihre Songs auf das Wesentliche, ergänzt um spontane Coverversionen.

Ihr akustisches „Signs“-Cover wurde nicht nur ein Überraschungshit, sondern machte das Album zum Kultklassiker. Zeitlich fiel dieser Release genau in die Geburtsphase von MTV Unplugged: Das allererste Special war bereits am 26. November 1989 in New York aufgezeichnet worden, mit Squeeze sowie Musikern wie Elliott Easton (The Cars) und Sid McGinnis (David Letterman Band).

1990 ging die Reihe in die reguläre Produktion und holte große Namen wie Aerosmith, Elton John und R.E.M. vor die Kameras. Als The Cure 1991 ihre ikonische Session spielten – für viele Fans ein Schlüsselmoment des Formats – hatten Tesla ihr Konzept längst auf Tour gebracht und auf Vinyl gebannt.

Genau darin liegt der Clou: Während MTV die Marke „Unplugged“ groß machte, waren Tesla praktisch die Vorreiter dieses Trends – mit echter Club-Atmosphäre, ohne Fernsehstudio und ohne Sicherheitsnetz.

Heute schon für den 80s80s Countdown abgestimmt?

Original TESLA members BRIAN WHEAT And TOMMY SKEOCH new band TERMINAL w/ ex-W.A.S.P. and ex-SALIVA
Original TESLA members BRIAN WHEAT And TOMMY SKEOCH new band TERMINAL w/ ex-W.A.S.P. and ex-SALIVA

Was plant Brian Wheat mit seiner neuen Band?

80er-Fans, die ihre Band auf Google kaum noch finden, könnten jetzt erst recht erschrecken: Bassist Brian Wheat hat gerade bekanntgegeben, dass er mit Ex-Tesla-Gitarrist Tommy Skeoch eine neue Band gegründet hat. Das Projekt heißt Terminal und bringt mit Chris Holmes (W.A.S.P.) und Josey Scott (Saliva) gleich zwei weitere prominente Namen zusammen. Auf Facebook schrieb Brian Wheat:

 „Es ist schön, wieder mit meinem alten Kumpel Tommy Skeoch in Kontakt zu treten. Wir arbeiten gemeinsam mit Chris Holmes und Josey Scott von Saliva an einer neuen Band namens Terminal. Wir freuen uns darauf, euch bald unsere neue Musik vorzustellen.“

Brian Wheat selbst ist dabei alles andere als eine Nebenfigur bei Tesla. Der 1963 geborene Musiker gehört zu den Gründern von Tesla und prägte den Sound von Anfang an. Über die Jahrzehnte hinweg war er nicht nur Teil des Bühnenbilds, sondern auch eine treibende Kraft im Hintergrund. In seiner Autobiografie „Son of a Milkman“ erzählte Brian Wheat offen von gesundheitlichen Problemen, von Depressionen und der harten Seite des Rock’n’Roll, was ihn zu einer der reflektiertesten Stimmen innerhalb der Szene macht.

Und nein: Tesla ist damit nicht am Ende. Im Gegenteil, die Band steht kurz vor einer Residency im „House of Blues“ in Las Vegas im Oktober 2025, wo Tesla fünf Abende lang eine Mischung aus elektrischen Klassikern und akustischen Balladen spielen wird. Die Karten gibt es 80 Dollar, aber gute Plätze kosten gerne über 300 Dollar. Parallel dazu ist gerade die neue EP „All About Love“ erschienen – eine limitierte Vinyl-Veröffentlichung mit mehreren Versionen des Songs, ergänzt durch das Instrumental „From the Heart“ und ein Live-Medley. Die Platte soll am 29.11.25 erscheinen. Vorbestellungen sind schon möglich. Ein klares Zeichen: Auch wenn der Algorithmus die Rocker längst vom Suchradar verdrängt hat, sind Tesla noch da – kreativ, spielfreudig und bereit, ihr Erbe immer wieder neu zu inszenieren.

Tesla - Love Song (Official Video)

Tesla - Love Song
Tesla - Love Song

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