Wähle hier Dein 80s80s-Programm:
Klaus Schulze (1983)
IMAGO / Heritage Images
Klaus Schulze (1983)
04.08.2025

Der Synthie-Mann im Hintergrund

Sein Name fällt, wenn New Wave-Bands über ihre Soundinspirationen sprechen. Klaus Schulze gilt neben Kraftwerk als Godfather of Elektro. An seinem Geburtstag erinnern wir uns an den Synthie-Pionier.

Big Audio Dynamite mit E=MC2

WAVE

WAVE

Ein eigenes Radio für die Wavehits der 80er.


Es läuft:
Big Audio Dynamite mit E=MC2

Die Entwicklung der elektronischen Musik spielte bekannterweise eine maßgebliche Rolle in der Musik der 80er.

Die Synthiesounds, Keyboards und Drumcomputer beeinflussten nahezu alle Musikgenres. Der sogenannte New Nave war nichts Anderes als eine völlig neu formierte Musik-Szene auf Basis elektronischer Musik, und der Disco-Dancefloor der 80er entwickelte sich mit dem technischen Fortschritt zu Italo Disco, House, EBM und später zu Techno.

Wenn man über die Geburt und die frühe Entwicklung der elektronischen Musik spricht, und dabei die Protagonisten erwähnt, fällt natürlich zuallererst und immer wieder der Name Kraftwerk. Verdienterweise. Aber Musiker und Soundtüftler Klaus Schulze findet ebenfalls international Erwähnung und gilt als einer der „Godfather of Elektro“. Er befasste sich schon sehr früh mit elektronischer Musik, und bereitete den Weg elektronischer Klangexperimente hin zum populären Sound. Zum Geburtstag von Klaus Schulze, heute am 4. August (1947), bietet sich eine gute Gelegenheit mal näher draufzuhalten.

Klaus Schulze (1983)
  IMAGO / Heritage Images
Klaus Schulze (1983)

Wer war Klaus Schulze?

Klaus Schulze wurde am 4. August 1947 in Berlin geboren und gilt als einer der bedeutendsten Pioniere der elektronischen Musik. Bereits in jungen Jahren war er als Drummer bei der Band Psy Free mit Alex Conti aktiv.

Später wurde er vor allem durch seine Arbeit bei Tangerine Dream bekannt, wo er an deren Debütalbum „Electronic Meditation“ mitwirkte, das 1970 erschien. Auf diesem Album sind seine Instrumente als Peitsche, Metallstäbe und brennendes Pergament angegeben.

Kurz nach dieser Zeit gründete Klaus Schulze zusammen mit Manuel Göttsching und Hartmut Enke die Band Ash Ra Tempel. An deren gleichnamigem Debütalbum war er ebenfalls beteiligt, verließ die Gruppe jedoch bald wieder, da es mit den damaligen elektronischen Geräten kaum noch möglich war, live aufzutreten.

1971 entschied er sich, ausschließlich solo zu arbeiten, da ihn die langen Diskussionen in den Bands, die oft mehr Zeit in Anspruch nahmen als die eigentliche Musik, nervten. Sein musikalischer Stil entwickelte sich ab 1971 rasch weiter.

Mit einer Vielzahl an Soloalben schuf er einen unverwechselbaren Sound, der durch lange Stücke, wiederholte Sequenzen, sphärische Klangflächen sowie subtil eingewobene Rhythmen und Melodien geprägt ist.

Im Vergleich zu manchen Kollegen sind seine Werke relativ zugänglich und fanden bei einem breiten Publikum großen Anklang. Zu den wichtigsten Alben dieser Phase zählen „Timewind“ (1975), „Moondawn“ (1976) und „Mirage“ (1977).

Heute schon für den 80s80s Countdown abgestimmt?

Klaus Schulze (2008)
  IMAGO / POP-EYE
Klaus Schulze (2008)

Mit wem arbeitete Klaus Schulze zusammen?

Neben seiner Soloarbeit war Klaus Schulze auch als Kollaborateur aktiv. Er arbeitete mit verschiedenen Künstlern und Bands zusammen, darunter The Cosmic Jokers, Steve Winwood, Al Di Meola, Bill Laswell, Pete Namlook, Schiller, Lisa Gerrard und Alphaville. Schulze war an der Produktion und dem Sounddesign für einige der Alphaville-Songs beteiligt. Die Band, bekannt für Hits wie „Big in Japan“ und „Forever Young“, profitierte von Schulzes elektronischer Expertise, die den charakteristischen Sound der Ära mitprägte. Klaus Schulze produzierte unter anderem das dritte Studioalbum der Band „The Breathtaking Blue“ (1989).

Mit der NDW-Band Ideal kollaborierte Schulze ebenfalls. Seine elektronischen Elemente und sein innovativer Einsatz von Synthesizern trugen dazu bei, den charakteristischen Stil der Band zu formen, die als die New-Waver der damaligen NDW-Szene galten. Klaus Schulze hat die Band Ideal auf seinem Label Innovative Communication unter Vertrag genommen und ihr Debütalbum 1980 veröffentlicht. Schulze war nicht direkt an der Musik der Band beteiligt, sondern fungierte als Labelchef und Produzent. Neues „altes“ Ideal-Album.

Als Labelbetreiber unterstützte er zudem andere Musiker, zum Beispiel erschien 1984 auf seinem Label INTEAM das einflussreiche Album „E2-E4“ von Manuel Göttsching.

Klaus Schulze (2008)
IMAGO / Berlinfoto
Klaus Schulze (2008)

Seine LP „Dig It“ aus dem Jahr 1980 gilt als eines der ersten vollständig digital produzierten Alben überhaupt.

Es wurde auf einem der ersten digitalen Synthesizer, dem CRUMAR-GDS, aufgenommen. Neben seinem kontinuierlichen Output und spektakulären Live-Auftritten, wie bei der Millennium-Feier 2000 in Peking, waren seine Kollaborationen ein weiterer Grund für seinen nachhaltigen Erfolg. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit Pete Namlook, mit dem er den elfteiligen Zyklus „Dark Side of the Moog“ aufnahm.

In den 2000er Jahren arbeitete Schulze auch mit der australischen Künstlerin Lisa Gerrard zusammen, bekannt von Dead Can Dance. Neues Dead Can Dance Album?

Gemeinsam nahmen sie zwei Alben auf und gaben ein Konzert auf der Freilichtbühne Loreley. 2010 tourte er durch Japan.

Klaus Schulze starb am 26. April 2022 im Alter von 74 Jahren. Er hinterließ seine Ehefrau, zwei Kinder und vier Enkelkinder:

Klaus Schulze - Osiris Pt#1 (Official Visualizer)

Klaus Schulze - Osiris Pt#1 (Official Visualizer)
Klaus Schulze - Osiris Pt#1 (Official Visualizer)

NEU: Peters Popstories - der Podcast!