Hubert Kah: Im Original langsamer

Vom Star der neuen deutschen Welle hin zu einem einflussreichen Songwriter und Producer über die 80s hinaus – das ist kurz beschrieben der Weg von Hubert Kah.

Hits wie „Sternehimmel“ machten aus ihm in den frühen 80ern eine Ikone der neuen deutschen Popmusik. Immer schräg drauf, aus der Reihe tanzend. Ob Zwangsjacke oder Nachthemd, Hubert Kah war auf der Bühne immer für eine Überraschung gut.

Sogar in Hollywood waren seine Songs ein Hit: 'Engel 07' schaffte es zum Beispiel auf den Soundtrack des Films 'Einmal beißen bitte' mit Jim Carrey. Ein Ergebnis einer fruchtbaren Zusammenkunft: Ab 1984 ergab sich die Zusammenarbeit mit Michael Cretu, und es kam u.a. zum grandioses Album "Goldene Zeiten" samt Evergreen "Engel 07". Der neue Synthi-Popsound jenseits der NDW-Zeit wurde kreiert und geboren, mit dem fortan Kah und auch Cretu berühmt und erfolgreich wurden.

Gemeinsam produzierte man auch Cretus erfolgreiche Gattin Sandra. Kah selbst schrieb der Popqueen diverse Hits auf den Leib (u.a. das berühmte "Maria Magdalena") und übernahm Teile der Backingvocals.

Überschattet war der Erfolg allerdings durch eine heimtückische Krankheit. Ein Arzt stellte 1989 fest, was er und Freunde schon ahnten: Hubert Kah ist depressiv. Hubert Kah begab sich immer wieder in Behandlung. Die Krankheit kostete Hubert seine Karriere, er konnte nie wieder an frühere Erfolge anknüpfen. Nach der Diagnose zog sich Hubert aus dem Licht der Öffentlichkeit zurück. 1990 löste sich die Band Hubert Kah nach fünf veröffentlichten Alben auf. Ein Enthusiast wie Hubert Kah ist allerdings nie ganz weg vom Fenster. Ein paar Jahre später kam er wieder. Es kamen Alleingänge Hubert Kahs mit 'C'est la vie' (1996), 'Love Chain' (1998) oder das zweite Comeback-Album 'Seelentaucher' (2005). Für eine Überraschung sorgte Hubert Kemmler mit seinem Einzug in den Container der Reality-TV-Show 'Promi Big Brother' im August 2014.