Abschreckender Sex in 80er-Filmen?
Der nächste 80er-Kultfilm kommt in die Kritik: "Ich glaub', ich steh' im Wald" war für die Darsteller angeblich "sexuell demütigend".
Der nächste 80er-Kultfilm kommt in die Kritik: "Ich glaub', ich steh' im Wald" war für die Darsteller angeblich "sexuell demütigend".
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Für Fans von 80er-Filmen kam es in letzter Zeit knüppeldick. Erst wurde der Film "Die blaue Lagune" heftig kritisiert, wegen der "übersexualisierten" Darstellung von Brooke Shields.
Dann kam auch noch einer der großen Kultfilme der 80er sein Fett weg: "The Breakfast Club". Denn zu seinem 40. Jubiläum gab es von den Hauptdarstellerinnen schlechte Noten. Ally Sheedy, die im Film Allison Reynolds spielt, sagte im Behind The Velvet Rope-Podcast: "Ich habe ihn schon sehr lange nicht mehr gesehen. Ja, es gibt da auch Szenen, die sexistisch sind." Über die nachhaltige Beliebtheit von "The Breakfast Club" wundert sie sich: "Es überrascht mich dass die Leute den Film immer noch lieben, sogar heute noch." Molly Ringwald betonte, dass sie im Drehbuch sogar noch Änderungen habe vornehmen müssen, um weiteren Sexismus zu umgehen.
Die Diskussion im 80er-Filme ist damit aber scheinbar noch nicht beendet. Der nächste Teeniefilm steht in der Kritik: "Ich glaub', ich steh' im Wald"
"Ich glaub', ich steh' im Wald" ist der deutsche Titel des Films "Fast Times at Ridgemont High" aus dem Jahr 1982. Es handelt sich um eine amerikanische Teenagerkomödie, die auf einem Buch von Cameron Crowe basiert, der auch das Drehbuch geschrieben hat. In der Hauptrollen sind Sean Penn, Jennifer Jason Leigh, Judge Reinhold, und Phoebe Cates zu sehen. Der Film zeigt das Leben und die Probleme von High-School-Schülern in Kalifornien. Der Film ist bekannt für seine relativ deutliche Darstellungen von Teenager-Problemen wie Liebe, Freundschaft und Zukunftsängsten. Auch Drogen spielen eine Rolle, was 1982 tatsächlich noch mutig war. Immerhin war der stockkonservative Ronald Reagan 1981 ins Amt als US-Präsident gewählt worden. Der sagte gleich zum Amtsantritt: "Wir streichen die Kapitulationsfahne, die über so vielen Drogenbemühungen gehisst war; wir hissen eine Kampfflagge." Insofern war der Film, als er in die Kinos kam, politisch umstritten.
Aber es sind 2024 nicht die Drogen in "Ich glaub', ich steh' im Wald" die eine neue Debatte auslösen. Der wild kiffende Sean Penn ist eher niedlich. Es sind, wie bei vielen anderen 80er-Filmen, Szenen, in denen heute Sexismus erkannt wird. Es gibt im Film eine Selbstbefriedigungsszene. Phoebe Cates muss für die Szene sogar das Bikini-Oberteil fallenlassen. Rückblickend ist sie damit übrigens nicht mehr einverstanden. Im Vainty Fair-Interview sagte sie: "Wenn man die Szene aus dem Kontext nimmt, ist sie total creepy. Ich war erst 17, als ich meine ersten Nacktszenen drehte. Dagegen war 'Fast Times at Ridgemont High' später fast schon unschuldig. Aber: es ist für den Film überhaupt nicht nötig, dass ich meine Brüste zeige, und das hat mich gedemütigt." Judge Reinhold, der die Masturbation spielt, reagiert auch negativ auf Rückfragen: "Das war vielleicht eines der dümmsten und mutigsten Dinge, die ich je getan habe. Aber es war eine äußerst persönliche Sache und einfach demütigend."
Gleich zwei junge Darsteller, die sich gedemütigt fühlen? Und das ausgerechnet bei einem Film, der von einer Frau stammt. Amy Heckerling führte Regie! Es scheint, als würde "Ich glaub', ich steh' im Wald" derzeit wirklich komplett neu Bewertet. Denn ein weiterer Kritikpunkt am Film ist die verbreitete Homophobie. Die beliebte US-Schauspielerin Jenny Slate sagte dazu: "Dafür habe ich nicht die geringste Toleranz." Das Interview könnt Ihr unten ansehen.
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