Donald Trump & Eddy Grant
Gage Skidmore, CC BY-SA 3.0 • Stuart Sevastos, CC BY 2.0
Donald Trump & Eddy Grant
26.04.2022

Eddy Grant will Schadensersatz von Donald Trump

Der ehemalige US-Präsident hat es versäumt, die Klage abzuweisen. Muss er jetzt 300.000 US-Dollar zahlen?

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Es könnte die spannendste Urheberrechtsverletzungsklage des Jahres werden.

Denn der Reggae-Sänger Eddy Grant hat gute Chancen auf eine Entschädigung durch Donald Trump. Wie konnte es soweit kommen?

Die Geschichte beginnt mit einer schnöden Urheberrechtsverletzung durch das Wahlkampfteam von Donald Trump. Sie hatten 2020 eine Anzeige auf diversen Webseiten geschaltet. Darauf zu sehen war der derzeitige Präsident der USA, Joe Biden, wie er langsam auf einer Draisine fährt. Dann kommt Donald Trump mit hoher Geschwindigkeit vorbeigefahren. Klingt nicht sehr geistreich. Aber die Wahlwerbung wurde laut Eddy Grants Anzeige mehr als 13,7 Millionen Mal angesehen. Zudem wurde der Tweet mit dem Video mehr als 350.000 Mal geliked, mehr als 139.000 Mal retweetet und hatte fast 50.000 Kommentare. Was Eddy Grant daran so ärgert? Die Werbung war mit seinem Hit "Electric Avenue" hinterlegt. Ohne Absprache.

Den Spot könnt ihr euch hier ansehen.

Eddy Grant - I Don't Wanna Dance (Original Promo) (1982) (HD)
Eddy Grant - I Don't Wanna Dance (Original Promo) (1982) (HD)

Eddy Grant machte Urheberrechtsverletzung geltend und forderte 300.000 US-Dollar Schadensersatz.

Donald Trump hat es versäumt, die Klage abzuweisen. Seine Anwälte haben dafür ein Argument: die Anzeige sei Satire und damit vom Urheberrechtsgesetz ausgenommen. Diese Verteidigungsstrategie scheint nicht aufzugehen. Schon letzten September schrieb Richter John Koeltl: "Die Angeklagten haben keine traghafte Rechtfertigung für die Verwendung angegeben."

Die Anwälte von Donald Trump werden nun scheinbar nervös. Der Business Insider berichteten nun von einem Brief an den Richter. Darin soll Donald Trump um eine Fristverlängerung von zwei Monaten gebeten haben: "Der Austausch von Dokumenten ist abgeschlossen, aber es wird zusätzliche Zeit benötigt, um die Aussagen beider Parteien zu prüfen."

"Electric Avenue" war 1983 ein Hit. Die Ironie dabei ist, dass Eddy Grant einen sehr politischen Song schrieb. Dem britischen Guardian erzählte Eddy Grant 2018: "Ich habe damals die Unruhen in London-Brixton im Fernsehen verfolgt. Der Text entstand spontan. Ich schrieb: 'Jetzt gibt es Gewalt auf der Straße', und das Lied floss einfach so aus mir raus. Natürlich geht es um die eingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe der farbigen Gemeinden in der Stadt".

Dass Donald Trump ausgerechnet einen Reggae-Song für seine Wahlwerbung nutzte, und der auch von einem eher linken Musiker wie Eddy Grant stammt, ist wirklich paradox. Aber die Rechnung dafür wird er wohl bezahlen müssen, sollte das Donald Trump-Team nicht doch noch mit einer belastbaren Verteidigung um die Ecke kommen.

Eddy Grant - Electric Avenue (Live in Cape Town)

Eddy Grant -  Electric Avenue (Live in Cape Town)
Eddy Grant - Electric Avenue (Live in Cape Town)

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