Robert Smith über Ticketpreise: "Es kotzt mich an!"
Weil die Ticketpreise komplett aus dem Ruder laufen, bekommt der The Cure-Sänger jetzt Rückenwind von der Politik. Insbesondere eine britische Band steht derzeit in der Kritik.
Weil die Ticketpreise komplett aus dem Ruder laufen, bekommt der The Cure-Sänger jetzt Rückenwind von der Politik. Insbesondere eine britische Band steht derzeit in der Kritik.
Das Thema sorgt bei amerikanischen Fans schon eine ganze Weile für Aufregung: Ticketpreise - die dynamisch auf die Nachfrage reagieren. Der Anbieter Ticketmaster hat auf ein dynamisches Preismodell umgestellt. Darin wird die Nachfrage bei der Preisbildung in Echtzeit angepasst. Gibt es einen Ansturm auf Karten, schnellen die Preise hoch. In den USA waren davon in letzter Zeit besonders Bruce Springsteen-Karten betroffen.
Nun sind dynamische Preise zum Beispiel bei Amazon längst die Regel, und Kunden haben gelernt damit zu leben. Unangenehm wird es aber, wenn die Nachfrage das Angebot weit übersteigt, dann kann es richtig teuer werden. Auf der anderen Seite soll das System den ausufernden Schwarzmarkt-Preisen das Wasser abgraben, indem es Preise, in Reaktion auf dortige Angebote, senken kann.
Zu dem aktuellen The Cure-Preisen in den USA sagte er: "Es kotzt mich an!".
The Cure werden dieses Jahr in den USA eine massive Tour auffahren: 30 Auftritte sind geplant, am 10.Mai geht es los. Angeblich verzichtet Ticketmaster bei The Cure auf das dynamische Preismodell. Die Fans behaupten das Gegenteil. Gegenüber der Ticketmaster konnte The Cure wohl durchsetzen, dass Tickets für diese Tour grundsätzlich nicht übertragbar sind. So will die Band um Robert Smith den Schwarzmarkt austrocknen. Für Käufer der Karten kann es dennoch ärgerlich sein, wer nicht kommen kann, verliert das bezahlte Geld. Robert Smith ist mit der Lösung nicht zufrieden: "wir haben bei den Preisen ein Problem."
Denn es gibt ein weiteres Thema: die Ticketmaster-Gebühren machen die Eintrittskarten deutlich teurer, als von der Band vorgesehen. Robert Smith: "Um es ganz klar zu sagen: Der Künstler hat keine Möglichkeit, die Gebühren einzuschränken. Ich habe versucht zu erfahren, woran sie bemessen werden. Wenn ich eine kohärente Antwort bekomme, werde ich es euch alle wissen lassen."
Bemerkenswert: Ticketmaster hat jetzt angekündigt, eine Teil der Gebühren zurückzuzahlen. Das wird die The Cure-Fans freuen. Aber die Diskussion hat natürlich grade erst angefangen. Immer mehr Bands zeigen Verständnis für Fans. So hat auch Bruce Springsteen eingestanden, dass die Karten für die meisten Fans einfach zu teuer geworden sind.
Wie unsere Kollegen von 90s90s bereits berichteten, ist eine der ganz großen 90er-Bands zurück: Oasis gehen wieder auf Tour - und die Fans drehen durch. Und greifen, so hat es 90s90s ermittelt, auch richtig tief in die Tasche. Die Preise der Tickets gehen durch die Decke. Das Medienecho ist eindeutig: Abzocke mit Oasis-Karten.
Nun hat sich in England die Politik eingeschaltet. Der relativ neu gewählte Premierminister Keir Starmer hat sich eingemischt, und die Diskussion zur Chefsache gemacht. Er kritisiert den Ticketpreis als "den sich die Leute nicht leisten können". Er will das jetzt "in den Griff zu bekommen", und deutet mögliche Gesetzesänderungen an. Auch die britische Kultusministerin Lisa Nandy sagte der Preisgestaltung den Kampf an. Die Regierung werde "die Politik der dynamischen Preisgestaltung und die Warteschlangentechnologie" rechtlich prüfen.
Hintergrund: Die Preise für einfache Tickets der Oasis-Tour hatten sich bei Ticketmaster innerhalb von einem Tag verdoppelt.
Stimme für Deine 5 Favoriten und schicke so Deine Lieblingssongs zurück ins Radio.
Das Ergebnis aller Votings hörst Du ab sofort jeden Sonntag von 12 bis 15 Uhr im 80s80s Countdown – auf 80s80s Real 80s Radio.