Depeche Mode: Dave Gahan live und genervt

Das letzte gemeinsame DM-Album liegt schon vier Jahre zurück. Bis es ein neues gibt, wird laut Dave Gahan wohl auch noch eine ganze Weile vergehen. Das mag am üblichen großzügigen Alben-Rhythmus der Band liegen, an den Corona-Umständen aber evtl auch an der etwas disharmonischen Situation innerhalb der Band selbst, könnte man nun vermuten.

Ein aktuelles Beispiel: Zum „Imposter“-Gig in London hatte Dave Gahan auch Band-Kollege Andrew Fletcher (60) eingeladen. „Ich weiß aber nicht, ob er die Show mochte oder nicht. Er hat es nicht für nötig gehalten, mir danach mal eine Nachricht zu schicken“, so Gahan. „Ob und wann es neue Songs von Depeche Mode geben wird, weiß ich daher nicht.“

Aber es gibt noch mehr, das Dave aktuell auf die Palme bringt, wenn er an die harte, kreative Arbeit einer Albumproduktion und dessen Präsentierung denkt.

So beschwert er sich in einem BamS-Interview aktuell über Streaminganbieter wie Spotify und Co., weil man dort auch nur einzelne Songs seiner Platte hören kann. „Das ist eine Schande, weil es ein Gesamtkunstwerk ist. Es sollte wie ein Konzept-Album gehört werden. Adele konnte das für ihre Musik bestimmen. Aber sie hat auch sehr viel mehr Macht als ich.“

Auch um die ganz großen Vergleiche drückt sich Dave Gahan nicht herum, und sagt weiter:

„Würde man sich ein Gemälde von Picasso ansehen und nur ein Segment herausnehmen und den Rest löschen? Natürlich nicht. Also warum macht man das bei einem Album?“

Deswegen spielt Dave Gahan beim Konzert seine Lieder auch genau in der Reihenfolge des Albums. „Wenn man nach den zwölf Songs noch mehr hören will, kann man bleiben. Mich interessiert nicht, ob man das nicht mag.“

Auch sonst zeigt sich Dave ziemlich kompromisslos was die Anerkennung seiner Arbeit angeht:

„Es stört mich schon lange, dass Menschen sich über Alben beklagen, die 20 Euro kosten. Das geben sie lieber für zwei beschissene Kaffees und einen Bagel von Starbucks aus.“