Gibt es jetzt bei Pink Floyd eine Mauer in der Band?

Der Streit zwischen den Gründern Roger Waters und David Gilmour eskaliert in drastischer Weise. Es geht um Social Media und die Webseite der Band. Wer vertritt das Erbe der Band?

Bette Midler mit Beast of Burden

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Pink Floyd
Billboard, freie Verwendung unter US Copyright
Pink Floyd

Das nennt man in der Geschäftswelt wohl eine feindliche Übernahme: David Gilmour hat seinem ehemaligen Bandkollegen Roger Waters die Zugänge zu den Social Media-Seiten der Band Pink Floyd gesperrt. Das Passwort von Roger Waters für die offizielle Pink Floyd-Webseite wurde auch geändert; Roger Waters kann nun auf der Webseite keine Änderungen mehr vornehmen. 

Die Reaktion von Roger Waters wurde auf seinen eigenen Social Media-Kanälen veröffentlicht, als Video. In der Aufnahme greift Roger Waters seinen ehemaligen Kollegen David Gilmour scharf an. 

>> Hier lesen: Alles zu den Soloprojekten von Nick Mason von Pink Floyd.

Ursprünglich wollte sich Roger Waters in dem Video für die Anteilnahme seiner Fans an seinen neuen Projekten bedanken. Das führte aber dazu, dass er den Fans erklären wollte, warum ebendieses Videos nicht auch auf den Seiten von Pink Floyd zu sehen sein würde: weil er dort nicht mehr posten kann. In der Aufnahme beginnt er recht schnell über David Gilmour zu schimpfen, er schmälert fast umgehend dessen kreativen Einfluss. 

Die Stimmung innerhalb der Band Pink Floyd scheint sehr schlecht zu sein. Roger Waters, der für sich in Anspruch nimmt, dass er eine Zusammenarbeit wieder angestoßen hat, meine erst kürzlich, eine Reunion von Pink Floyd  würde "abgefuckt schrecklich werden".

David glaubt Pink Floyd zu besitzen, weil ich die Band 1985 verlassen habe. Er glaubt, dass er Pink Floyd besitzt, dass er Pink Floyd ist, dass ich irrelevant bin und ich einfach den Mund halten sollte.
Roger Waters über seinen Streit mit David Gilmour

Prinzipiell muss man wohl sagen, dass die Stimmung zwischen Roger Waters und David Gilmour seit den 80ern eher schlecht ist. Denn nach seinem Weggang von der Band, hatte Roger Waters versucht den verbleibenden Mitgliedern der Band die Nutzung des Namens Pink Floyd zu verbieten. Vor Gericht konnte Roger Waters diese Forderung aber nicht durchsetzten. 

Fans müssen wohl akzeptieren, dass Pink Floyd ein Streitfall bleibt und dass Roger Waters und David Gilmour nur unter größten Konflikten eine Bühne teilen können. 

Roger Waters wurde in den letzten Jahren wiederholt für seine politischen Äußerungen kritisiert. Ihm wird unterstellt antisemitisch zu argumentieren und aktiv in den amerikanischen Wahlkampf 2020 einzugreifen. Zuletzt griff er den Donald Trump-Herausforderer Joe Biden scharf an.

David Gilmour, Roger Waters, Nick Mason und Richard Wright zusammen auf der Bühne

David Gilmour, Roger Waters, Nick Mason und Richard Wright: "Comfortably Numb"
David Gilmour, Roger Waters, Nick Mason und Richard Wright: "Comfortably Numb"