Vor 40 Jahren: Glenn Frey-vom Country-Rocker zum 80s-Popper
Glenn Frey wechselte in den 80ern von den Eagles zum Solostar. 1985 feierte er mit „The Heat Is On“ seinen größten Erfolg in den deutschen Charts – vor genau 40 Jahren.
Glenn Frey wechselte in den 80ern von den Eagles zum Solostar. 1985 feierte er mit „The Heat Is On“ seinen größten Erfolg in den deutschen Charts – vor genau 40 Jahren.
Wenn zwei kreative Köpfe in einer Band Häuptlinge sind, dann führt das oft zu genialen Songs, aber auch meist zu heftigen Reibungen zwischen den Alpha-Tieren. Bei den legendären Eagles waren diese Köpfe die Songschreiber und Leadsänger Don Henley und Glenn Frey. Anfang der 80er und nach den weltweit millionenfach verkauften Langspielplatten „Hotel California“ und „The Long Run“ war vielleicht der Höhepunkt bei den Eagles überschritten. Hinzu kamen heftige Streitigkeiten innerhalb der Band, ja sogar offen ausgetragene Aggressionen, bedingt auch durch Erfolgsdruck und Tour-Stress. 1981 lösten sich die Eagles, eine der erfolgreichsten Band der Musik-Geschichte, auf. Die Adler-Schwingen waren wohl müde geworden.
„Der Starke ist am mächtigsten allein!“ Ein Sprichwort aus Schillers "Wilhelm Tell", das von den beiden einstigen Eagles-Köpfen zuerst Don Henley erfolgreich umsetzen konnte. Schon ein Jahr nach der Trennung gelangen ihm wieder Hits. Sein früherer Companion Glenn Frey brauchte hingegen ein bisschen. Zwar brachte der in Detroit gebürtige Musiker ebenfalls schon Mitte 1982 seine erste Soloplatte heraus, doch die blieb hinter den Erwartungen des erfolgsgewöhnten Freys zurück. Da passte es sicher ganz gut, dass Paramount Pictures mit dem Schauspieler Eddie Murphy eine Action-Komödie plante, die später zum Kult werden sollte: „Beverly Hills Cop-Ich lös´ den Fall auf jeden Fall“. Ein poppiger Soundtrack musste her, mehrere namhafte Musiker wurden dazu eingeladen, auch der ehemalige Eagles-Kopf Glenn Frey war mit im Boot.
Der früher langhaarige und bärtige Jeans-Rocker mutierte zum modischen Kurz-Frisur-Mann mit glatter Rasur, oft im weißen Hemd mit Krawatte oder Jackett. Auch musikalisch ging Glenn Frey in den 80ern, wie erwähnt, andere Wege. Vom einstigen Country-Rock der Eagles hatte er sich gelöst, seine Songs wurden deutlich poppiger und schneller.
Was bei der Veröffentlichung im Herbst 1984 noch keiner ahnen konnte, es sollte ein weltweiter Hit und der erfolgreichste Solo-Hit von Glenn Frey werden. Neben „Axel F“ von Harold Faltermeyer ist „The Heat Is On“ der bekannteste und erfolgreichste Song aus dem Soundtrack zum Film. Zwar war der Name Glenn Frey in Deutschland den Musik-Fans vor allem durch seine Rolle bei den Eagles ein Begriff, aber mit dem Lied „über die Hitze auf den Straßen“ wurde er hier nun auch als Solo-Künstler wahrgenommen. „The Heat Is On“ entwickelte sich auch bei uns zum Chart-Stürmer. Mitte April eingestiegen, ging es steil nach oben, Mitte Mai erreichte der Song mit Platz vier seinen Höhepunkt und konnte sich bis Ende Juli in der Verkaufshitparade halten und wurde 1985 zu einem vielgespielten Sommer- und Radio-Hit.
Die Film-Industrie und das Verlangen nach Songs für diese, das schien Glenn Frey zu gefallen und er war nach „The Heat Is On“ gut im Geschäft. So legte er für die 80er Kult-Krimiserie „Miami Vice“ wenig später den „Smuggler´s Blues“ nach und übernahm in der Serie in einer Folge eine Neben-Rolle. Danach sah man ihn in weiteren Filmen und Serien als Schauspieler, unter anderem in „Wiseguy“ oder „Jerry Maguire-Spiel des Lebens“. Auch als Film-Musik-Produzent war Frey weiter aktiv, so finden sich Stücke von ihm in den Serien „Baywatch-Die Rettungsschwimmer von Malibu“ und „Eine schrecklich nette Familie“ oder in dem Film „Thelma und Louise“.
Mitte der 90er Jahre fanden die einst zerstrittenen Eagles-Mitglieder wieder zusammen und für Glenn Frey begann da seine schon dritte Karriere als Musiker. Die wurde aber am 18. Januar 2016 je unterbrochen. Glenn Frey starb mit nur 57 Jahren für viele unerwartet an den Folgen einer Gelenkserkrankung. Schon im Jahr 2000 war er in die Songwriter Hall Of Fame aufgenommen worden.
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