In Kürze jährt sich der Fall der Mauer zum 30. Mal. Aus diesem Anlass schauen wir mal auf ein paar Details der 80s-Music in der DDR. Rund um den Mauerfall stellen wir ein paar spannende Fragen.
Heute: Gab es in der DDR eigentlich Charts?
Eine Antwort finden wir beim Portal "Deutsche Mugge": Hitparaden nach Verkaufszahlen - so wie wir sie aus dem westlichen Deutschland kennen - gab es in der DDR nicht. Das hatte vielerlei Gründe. Zum Besipiel war die Begrenzung des Rohmaterials (Vinyl) ein Grund, denn es wurden nicht von allen Platten die gleiche Stückzahl gepresst.
Ein Beispiel ist die Platte "Rock'n Roll Music" von den Puhdys, die insgesamt 1.000.000 Mal über den Ladentisch ging. Die "LP des Jahres" mit dem Titel "I.L.D." von der Gruppe Rockhaus jedoch nur ca. 20.000 Mal. Außerdem bekam nicht jeder Musiker die Gelegenheit, seine Lieder als Single zu veröffentlichen. Viele Lieder wurden über das Radio zu Hits, denn sie wurden als Rundfunkproduktionen im Radio gespielt ("Rundfunkauskopplungen" statt "Singleauskopplungen"), aber nicht auf Platte (oder erst später) veröffentlicht.
In einem glich sich der Musikfreund Ende der 80s in Ost und West: Auf beiden Seiten der Mauer zeichnete man seine Lieblingshits am liebsten mit dem Cassettenrecorder aus dem Radio auf.
In der DDR spielte dieser Weg jedoch eine noch größere Rolle, und die Menschen, die sich Lieder am Radio mitgeschnitten haben, ließen sich nicht zählen. Darum gab es im Radio und im TV Wertungssendungen wie z.B. “Tip-Disko” und die “Beatkiste” (beide auf dem Sender "Stimme der DDR", oder das “DT Metronom”. Aus allen Wertungssendungen wurden dann die "Hits des Jahres" bzw. die "Jahreshitparade" ermittelt.
Die so ermittelte Nummer 1 der "Jahrescharts" des Jahrgangs 1989 wurde der Song "Mich zu lieben" von der Band Rockhaus.